Schauspiel von Sasha Marianna Salzmann in einer Bearbeitung von Hakan Savaş Mican
Edi, angehende Journalistin in Berlin, ist Ukrainerin, aber sie weiß nicht genau, was das bedeutet. Anfang der 90er, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, hat ihre Mutter mit ihr die gerade unabhängig gewordene Ukraine verlassen. Gemeinsam mit Tatjana, die nichts hatte als ein Kind auf dem Arm, ist sie in Jena gestrandet. Im Deutschland der Nachwendezeit haben die jungen Frauen ihre Karrieren als Ärztin und Tänzerin hinter sich gelassen und ganz von vorne angefangen, als Verliererinnen der Geschichte. 2017, zu ihrem 50. Geburtstag, will Lena endlich alle wieder zusammenbringen. Jetzt spiegeln sich die Härten der Migration in der Identitätssuche der Töchter. Während Edi nur widerstrebend beginnt, Fragen zu stellen, hat Tatjanas Tochter Nina jeden Kontakt abgebrochen. Doch der Großvater macht sich auf den gefährlichen Weg vom Donbass nach Jena. Die einstige Heimat - ein Kriegsbiet.
Sasha Marianna Salzmann zeigt die Vorgeschichte des aktuell eskalierenden Krieges in der Erfahrung verschiedener Generationen von den 70ern bis 2017.
Regie: Hakan Savaş Mican
mit: mehreren Schauspieler:innen
Theater für Niedersachsen in Kooperation mit dem Thalia Theater