Vortrag von Prof. Dr. Christoph Dartmann, Hamburg
in der Reihe der Abendvorträge des Stader Geschichts- und Heimatvereins
Auch wenn die materielle Ausstattung benediktinischer Klöster des Mittelalters allenfalls noch fragmentarisch erhalten ist, zeugen die Reste von der erstaunlich hohen Bereitschaft, ökonomische Überschüsse in das Gebet von Mönchen und Nonnen zu investieren. Stiftungen von Altären, Altargeräten, kostbaren Gegenständen, Büchern und anderen Besitztümern an Klöster und Kirchen verschafften den Stiftenden, so hofften sie, wirksames Gebet für das Selenheil. Das galt auch für die Schenkung weltlicher Güter wie Immobilienbesitz oder auch das Eigentum an Lüneburger Siedepfannen zur Salzproduktion. Der Vortrag erörtert die Logik des Geschäfts auf Gegenseitigkeit in der Entwicklung bis zum spätmittelalterlichen Ablass und erschließt am Beispiel niedersächsischer Klöster den Zusammenhang zwischen Religion, Askese und Wirtschaftspraxis. Christoph Dartmann ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg.