Vortrag von Dr. Angela Huang, Lübeck, in der Reihe der Abendvorträge des Stader Geschichts- und Heimatvereins
Textilien sind heute wie in der Hansezeit eine zentrale Handelsware. Seit dem Mittelalter ist der Textilhandel ein Ausdruck des zunehmenden Konsums vor allem der Stadtbevölkerung. Die stark vernetzten Märkte des Hanseraums verteilten vielfältige textile Produkte über ganz Nordeuropa. Dabei sind Textilien ein nicht nur in der Herstellung komplexes Handelsgut: Immer wieder beeinflussen sie die Beziehungen zwischen Märkten und auch politische Verhältnisse wesentlich mit. Der Vortrag beleuchtet vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Textilsektors über die Hansezeit hinweg. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verkaufspraxis und speziell darauf, wie standardisierte Produktion hinter mittelalterlichen Markenzeichen funktionierte und wie diese europaweit anerkannte Reputation schufen. Guter Stoff war dabei das Ergebnis fortlaufender Aushandlungsprozesse. Die Historikerin Dr. Angela Huang leitet die Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes in Lübeck.
