Tragikomödie von Heinrich von Kleist
Tragikomödie von Heinrich von Kleist
Kleist macht Molieres Ehebruchsgeschichte zwischen Göttern und Menschen zu einem Verwirrspiel der Identitäten, das unheimliche Fragen aufwirft:
Verstand, Gefühl, Sinne – was sagt uns eigentlich, wer wir sind und was wir
fühlen? Sind wir gar nicht so unverwechselbar, wie wir selbst uns gerne einreden, als Liebende – als Menschen? Und wenn uns ein raffinierter Doppelgänger ersetzen kann – wer sind wir dann wirklich?
Alkmene liebt ihren Gemahl, den siegreichen Feldherrn Amphitryon, so sehr–niemals würde sie ihn betrügen. Doch als sie die Nacht vor seiner Heimkehr aus dem Krieg unwissend mit einem Gott verbringt, ist nichts mehr wie zuvor. Der schäbige Trick des allmächtigen Göttervaters Jupiter, der sich als Doppelgänger Amphitryons in Alkmenes Bett geschlichen hat, löst heftige Krisen aus. Alkmene wird durch die Verfehlungen des verliebten Gottes unschuldig schuldig, Amphitryon versucht verzweifelt aufzuklären, was er eigentlich nicht wissen will. Je leidenschaftlicher das von den Göttern verwirrte Paar nach der Wahrheit forscht, desto zweifelhafter wird beiden die Realität …